Initiativen sollen befähigt werden, sich die Nutzung von digitalen Anwendungen anzueignen oder auszubauen, um damit ihre Ziele vor Ort zu erreichen. 14 ausgewählte Bürgerwerkstätten arbeiten jetzt mit wissenschaftlicher Begleitung daran, Lösungen für lokale Probleme zu entwickeln, die möglicherweise auch auf andere Nachbarschaften übertragbar sind.
Stadtentwicklungsminister Michael Groschek: „Unsere Quartiere leben vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Heimat vor der Haustür, das ist heute nicht mehr nur Gesangsverein und Handarbeitskreis. Die Möglichkeiten der digitalen Welt sind eine große Chance für bürgerschaftliches Engagement. Informationsaustausch über die eigene Arbeit im Internet, Austausch mit anderen Initiativen, Selbsthilfe organisieren, dafür gibt es heute vielfältige digitale Werkzeuge. Mit der Quartiersakademie unterstützen wir im Modellprojekt engagierte Bürger dabei, solche Angebote für sich zu nutzen.“
Das Themenspektrum der digitalen Möglichkeiten im Quartier ist breit gestreut. Es geht generell um die Verbesserung der Lebensqualität im Quartier: Nahversorgung, Mobilität, leer stehende Gebäude, klimagerechte Quartiere, Mieterinitiativen, Grün im öffentlichen Raum z. B. durch Urban Gardening und Urban Farming, Erhalt von Baukultur, Kultur, Tauschbörsen für Kompetenzen und Dienstleistungen, generations- und kulturübergreifende Projekte.
Die Bürgerwerkstätten werden sich und ihre Projekte bei der diesjährigen Jahrestagung der Quartiersakademie „Bürger vernetzen Nachbarschaften. Quartiersentwicklung nutzt den digitalen Wandel.“ am 12. und 13. Oktober 2017 in der Philharmonie Essen präsentieren.
Das Ministerium für Stadtentwicklung ruft zur Mitgestaltung der Tagung auf. Interessierte Initiativen können sich bereits jetzt mit ihren Projekten bewerben, um aktiv an der Vorbereitung der Tagung mitzuwirken, eigene Aktivitäten vorzustellen und sich perspektivisch mit vergleichbaren Initiativen zu vernetzen.
Angesprochen sind Nachbarschaftsgruppen, Initiativen, Kommunen, Wohnungsunternehmen, Vereine, Wissenschaftler, die digitale Angebote der Information und Kommunikation, Apps oder Cloud Services für ihre Aktivitäten nutzen oder perspektivisch nutzen wollen.
Bürgerschaftliches Engagement in den Stadtteilen zu stärken, das ist das Ziel der Quartiersakademie, die das Ministerium für Stadtentwicklung im Jahr 2015 ins Leben gerufen hat. In Seminaren und Workshops tauschen sich im Rahmen der Quartiersakademie (www.quartiersakademie.nrw.de) Bürgergruppen und Initiativen über die Gestaltung ihres Wohnumfeldes aus. Themen wie Integration von Flüchtlingen, demografischer Wandel, Barrierefreiheit oder Aktivitäten wie „Urban Gardening“ stehen dort auf der Agenda. Immer stärker geraten dabei auch digitale Anwendungen in den Fokus. Virtuelle Vernetzung mit realem Bezug ins Quartier und praktischem Gebrauchswert für die Bürger – das haben zahlreiche Bürgergruppen als Aufgabe erkannt.