10. Kinder- und Jugendbericht: Junge Menschen zwischen Digitalisierung und Ehrenamt

Der Kinder- und Jugendbericht macht deutlich: Jungen Menschen wird heute in ihren Alltagswelten mehr ermöglicht, ihnen wird allerdings auch erheblich mehr abverlangt. Sie verbringen mehr Zeit in Bildungseinrichtungen als je zuvor und wollen den Ansprüchen dort auch gerecht werden. Gleichzeitig hat die Digitalisierung ihr Leben stark verändert. 93 Prozent der Mädchen und 91 Prozent der Jungen zwischen  zwölf und 19 Jahren besaßen 2015 bundesweit ein Smartphone, 99 Prozent einen Internetzugang oder konnten auf das Internet zugreifen. Dabei unterscheidet sich der Besitz nicht grundlegend nach sozialem Status. Allerdings gibt es bei der Nutzung erhebliche Unterschiede. Hier sieht die Jugendarbeit eine wichtige Aufgabe, eine kritische selbstbestimmte Nutzung zu unterstützen.
Freunde, Familie und Sport bleiben im Leben der jungen Menschen sehr wichtig. Außerdem engagieren sie sich stark in Verbänden und Organisationen, Schulen oder für soziale, kulturelle und sportliche Zwecke. Der Anteil freiwillig Engagierter liegt in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen bei 47 Prozent.
Die zentrale Grundlage für eine zukünftige Jugendarbeit und Jugendpolitik stellt der nordrhein-westfälische Kinder- und Jugendförderplan dar. "Es freut mich, dass es für das Haushaltsjahr 2017 gelungen ist, dieses wichtige Instrument um neun Millionen auf insgesamt 109 Millionen Euro aufzustocken", sagte Kampmann.
Der 10. Kinder- und Jugendbericht belegt aber auch, dass Jugendliche in Nordrhein-Westfalen sich einmischen wollen und es auch tun. Die Landesregierung hat mit digitalen Foren und den Jugendkonferenzen „Jukon“ (2012 und 2016) Forderungen und Vorschläge von Kindern und Jugendlichen diskutiert und dazu Stellung genommen. "Diese einmischende Jugendpolitik, also die Beteiligung von Jugendlichen an politischen Entscheidungen vor Ort und auf Landesebene, möchte ich künftig noch stärker akzentuieren und ausbauen. Warum sollen junge Menschen nicht mitdiskutieren, wenn es um ihre ureigenen Belange geht – etwa um Stadtentwicklung vor Ort, um mehr Freiräume in der Stadt oder Verkehrsplanung?", erklärte Ministerin Kampmann.
Mit der Veröffentlichung des Kinder- und Jugendberichtes folgt die Landesregierung ihrem gesetzlichen Auftrag, dem nordrhein-westfälischen Landtag in jeder Legislaturperiode einen Bericht vorzulegen, der zentrale Entwicklungen in den Lebenslagen von Kinder- und Jugendlichen und der Kinder- und Jugendhilfe sowie aktuelle Herausforderungen für die Kinder- und Jugendpolitik darstellt.