Zukunftsprogramm für Dortmund

Der Strukturwandel im Ruhrgebiet hat gerade die Großstädte sehr stark getroffen. Über Jahre sind Städte wie Dort-mund, Essen und Oberhausen ungesund geschrumpft und eine Umkehr dieses Trends war trotz gutem und nachhaltigem Stadtumbau nicht in Sicht. Nun zeigt sich in Dortmund, dass, gerade durch den intensiven Einsatz der Kommunalpolitik, dieser Trend mit dem richtigen Zukunftsprogramm aufgehalten und auch gedreht werden kann.

Die Umkehr dieses Schrumpfungsprozesses in Dortmund ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass konsequente und zielgerichtete Entscheidungen getroffen worden sind.  Schon bald könnte es gelingen, dass Dortmund wieder mehr als 600.000 Einwohner aufweisen kann und auch die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse weiter gesteigert wird.  Umso wichtiger ist es, schon heute die entsprechenden Vorbereitungen für einen nachhaltigen Stadtumbau zu treffen und die richtigen strukturellen Entscheidungen herbeizuführen.

Unter anderem muss beispielsweise der Zuwachs bei den Studierenden von etwa 1.500 Menschen pro Jahr in einem sinnvollen Konzept und bezahlbarem Wohnraum umgesetzt werden, damit hier die Attraktivität der Stadt und der Universität weiter ausgebaut werden können.

Ziel muss eine Verstetigung des Trends sein, auf den die Stadt ausreichend vorbereitet ist. Mit einem Antrag in der Ratssitzung im Februar wurden entsprechende Handlungsaufträge an die Verwaltung formuliert. Die steigende Bevölkerungszahl soll zu einem Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit und des Standortmarketings werden. Alle Fachbereiche der Verwaltung sind aufgefordert, ihre Leistungen und Angebote zu überprüfen, auf die nächsten Jahre auszurichten sowie ihre fachpolitischen Entwicklungspläne fortzuschreiben.

Durch diverse Masterpläne und Beobachtungssysteme, insbesondere im Wohnungsbereich, Aktionspläne und Erkenntnisse aus durchgeführten Bürgerbeteiligungsprozessen z.B. aus dem „Nordwärtsprojekt“, verfügt die Stadtverwaltung über hervorragende Grundlagen, um den demografischen Entwicklungsprozess in Dortmund zu steuern.

Natürlich muss dieser Wachstumsprozess als eine gesamtstädtische Aufgabe gesehen werden. Ein zu erstellendes Zukunftskonzept könnte zuerst stadtteilorientiert in einzelnen Quartieren erprobt werden, um dann die Erfahrungen und Auswirkungen auf die gesamte Stadt zu übertragen. Auch ein Modellversuch im Rahmen einer fachlich/wissenschaftlichen Kooperation mit Hochschulen oder Forschungsinstituten wäre zu begrüßen.

Klar formuliert wird ebenfalls die Forderung, dass Bund und Land ihrer Verantwortung bei der Bewältigung dieser gesamtgesellschaftlichen Herausforderung gerecht werden und die Kommunen angemessen in diesem Wachstumsprozess unterstützen. Dazu sind viele Programme und Projekte bereits auf einem guten Weg, aber es ist noch viel zu tun.

Auch innerhalb der Fraktion wurde lange diskutiert, ob ein „Masterplan Demografie“ oder die Ein-richtung der Funktion eines „Demografiebeauftragten“ in der Verwaltung zielführend sind. Doch das Ergebnis dieser Diskussion ist klar: Diese Instrumente haben in anderen Städten keine wesentlichen Ergebnisse gebracht. Deshalb muss das kurzfristige Ziel sein, dem Rat der Stadt ein dezernatsübergreifendes Zukunftsprogramm für die Stadt vorzulegen, das dem Wachstumstrend in Dortmund flexibel Rechnung trägt.